Zur Biographie

Max Gubler wird am 26. Mai 1898 in Zürich als Sohn eines Dekorationsmalers geboren. Seine beiden älteren Brüder werden ebenfalls Künstler: Eduard Gubler (1891-1971) Maler, Ernst Gubler (1895-1958) Bildhauer und Maler.
Während der Ausbildung zum Primarlehrer im Seminar Küsnacht ZH (1914-1918), das er kurz vor dem Albschluss verlässt, macht Max Gulbler die Bekanntschaft zahlreicher aus Deutschland emigrierter Künstler, u.a. des Dadaistenkreises. Er befreundet sich mit dem Dichter Karl Stamm. Durch Vermittlung der Lyrikerin Else Lasker-Schüler wird der Berliner Kunsthändler Paul Cassirer auf den jungen Maler aufmerksam und verschafft ihm ein erstes Stipendium. Um 1919/20 begegnet Max Gubler Maria Gronenschild; sie heiraten 1927. Er unternimmt Reisen nach Florenz (1920) und Berlin (1921); 1922 bezieht er ein eigenes Atelier in Zürich. Im gleichen Jahr lernt er Gotthard Jedlicka kennen, den späteren Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Zürich, der in zahlreichen Publikationen auf ihn hinweisen wird. 1923 arbeitet er mehrere Monate in Florenz. Ankäufe des Zürcher Kunstsammlers Han Coray ermöglichen ihm, von 1924 bis 1928 - mit Unterbrüchen - auf der sizilianischen Insel Lipari zu leben und zu arbeiten.
Von 1930 bis 1937 hält er sich mehrheitlich in Paris und Montrouge auf. 1931 ist er an der Ausstellung "Art Suisse" in der Pariser Galerie Georges Petit vertreten. Er befreundet sich mit seinem Ateliernachbarn in Montrauge, dem Lothringer Bildhauer Marc Leroy. 1933 erhält das Kunstbaus Zürich Max Gublers Bild "Sitzende Frau" als Geschenk von Edvard Munch. Der Architekt Karl Egender erteilt Max Gubler den Aufirag für ein Wandbild im Treppenhaus der neuerbauten Zürcher Kunstgewerbeschule, das er 1935 ausführt; 1934 malt er für das Restaurant der Brauerei Hürlimann im Viktoria-Haus am Bahnhofplatz Zürich das Wandbild
"Wirtschaftsterrasse". Der Solothurner Augenarzt Walter Schnyder beginnt Werke Max Gublers zu sammeln. 1937 bezieht Max Gubler das vom Architekten Werner M. Moser in Unterengstringen nahe beim Kloster Fahr erbaute Atelierhaus, das von nun an das Zentrum seiner Arbeit bleibt.
Für den Textil- und Modepavillon an der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich 1939 malt Max Gubler das Wandbild "Weben, Färben, Kleiden".
Von 1939 bis 1945 unterrichtet er teilweise an der Kunstgewerbeschule Zürich.
1941 veranstaltet die Zürcher Galerie Aktuaryus die erste grössere Einzelausstellung Max Gublers; es folgen weitere im Kunstmuseum Solothurn (1942) und im Musée de l'Athénée in Genf (1943). Mehrere Sammler werden auf Max Gubler aufmerksam, u.a. der Zürcher Malermeister Johann Soraperra, der später seine Sammlung
dem Zürcher Kunsthaus schenken wird. 1946 nimmt Max Gubler an der Ausstellung "Art suisse contemporain" in der Galerie Charpentier in Paris teil.
1948 führt er ein Wandbild für das Kantonsspital Zürich aus, 1949 ein weiteres in der Kantonsschule Solothurn. 1949 fährt er mit Maria und Dr. Walter Schnyder nach Venedig, Padua und Florenz.
1951 leitet eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Bern, veranstaltet von Arnold Rüdlinger, eine Reihe von grossen Ausstellungen ein; noch im gleichen Jahr zeigt Max Gubler sein Werk - zusammen mit Varlin - im Kunstmuseum Luzern, 1952 -
mit Hans Fischer und Jakob Probst- im Schweizer Pavillon der Biennale in Venedig, 1952/53 im Kunstbaus Zürich.
1953 beginnt er mit dem umfangreichen Zeichnungszyklus zu Hemingways Erzählung "Der alte Mann und das Meer" (eine von ihm selbst ausgewählte Folge befindet sich in der Graphischen Sammlung der ETH in Zürich). 1953-55 führt er Keramikmosaiken im Treppenhaus des Zürcher Stadtspitals Waid aus, 1956 Deckengemälde im Neubau des Stadttheaters Schaffhausen. Mit Dr. Walter Schnyder fahren Max und Maria Gubler 1956 noch einmal nach Lipari.
1957 hat eine schwere Erkrankung mit Depressionen Klinikaufenthalte in Kreuzlingen und Prefargier zur Folge und bringt die künstlerische Arbeit weitgehend zum Erliegen.
1959 zeigt die Kunsthalle Basel eine Gesamtausstellung; die Stadt Zürich verleiht im selben Jahr Max Gubler den Kunstpreis. 1962 eröffnet Gotthard Jedlicka im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen eine grosse Retrospektive, die anschliessend unter
dem Patronat der Stiftung Pro Helvetia in München, Bremen, Den Haag und Luxemburg gezeigt wird.
1969 tritt Max Gubler auf seinen Wunsch in die Klinik Burghölzli in Zürich ein. Dort stirbt er am 29. Juli 1973.